[ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]lädierten Transportschlitten fest, der sich inzwischen noch stärker
zum Boden neigte. Die Bombe war in der Halterung verrutscht, und
mit ein wenig mehr Schlagseite würde das ganze Gebilde umkippen.
»Wie lange hält das Ding noch durch?« fragte Charity besorgt.
»Keine Ahnung«, sagte Harris. »Wenn Sie den Schlitten meinen.
Der TACCOM ist ziemlich robust.«
»Ich entspreche der Schutzklasse zwei entsprechend der
internationalen Norm & «
»Ausgabe unterbrechen«, rief Charity.
»Wie Sie wünschen«, antwortete der Würfel verstimmt.
Sie ignorierte ihn und warf einen letzten sorgenvollen Blick auf
den Schlitten, der sie stark an ein kenterndes Schiff erinnerte. Er
schien an Höhe verloren zu haben, denn die vordere linke Kante hing
nur noch zwanzig Zentimeter über dem Boden. Vermutlich war auch
der Energiespeicher getroffen worden.
»Gehen wir«, sagte sie noch einmal. »Vielleicht finden wir ja eine
Mitfahrgelegenheit für unseren kubischen Freund hier.«
Skudder lachte grimmig. »Oder noch eine Bombe.«
*
Das Schiffswrack schimmerte im Sonnenlicht wie eine
deformierte Perle. Jede Schramme, jeder tiefe Riß der
mattglänzenden Panzerung warf scharfe Lichtreflexe, und die
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winzigen Scherben der Panzerglaskuppeln glitzerten und tanzten bei
jedem Blickwechsel. Gelegentlich sah es so aus, als wären Tausende
von Sternen aus dem dunklen Himmel auf die Mondoberfläche
herabgefallen.
Die diskusförmigen Gleiter duckten sich in einer Ringanordnung
um das Schiff herum, und ein Teil ihrer Bordkanonen war auf das
Wrack gerichtet, als könnte von dem Haufen zerschundenen,
geborstenen Metalls noch irgendeine Bedrohung ausgehen. Die
Moroni hatten in ihren Fahrzeugen abgewartet, bis die Sonne Kälte
und Dunkelheit vertrieben und den Schauplatz in intensives, grelles
Licht getaucht hatte, und dabei aufmerksam auf jedes Anzeichen von
Bewegung geachtet. Nun setzte jeder der acht gelandeten Gleiter
zehn Krieger aus, die sich vorsichtig von allen Seiten dem Wrack
näherten. Aus der Entfernung sahen sie aus wie eine Schar Ameisen,
die auf die Schale eines toten Käfers zukrabbelten.
Die Krieger trugen keine Druckanzüge, nur enganliegende
Atemmasken, die auch die Augen schützten und deren Tanks sie auf
dem Rücken trugen. Die Chitin-Panzerung war hart und
widerstandsfähig genug, um ihnen einen kurzen Aufenthalt im
Vakuum zu gestatten, und alles andere hatte keine Bedeutung für die,
die diesen Trupp ausgerüstet hatten. Das Sonnenlicht gab ihnen
genug Wärme, um sie vor der tödlichen Kälte zu schützen. Keiner
von ihnen konnte jedoch hoffen, diese Mission zu überleben.
Sie erreichten das Wrack und näherten sich mit erhobenen Waffen
den Löchern, die in der Hülle klafften. Einige von ihnen gingen
hinter Felsen und Trümmerstücken in Deckung, während andere
weitermarschierten. Es gab keine Absprachen und keine
Handzeichen, jeder von ihnen dachte und handelte gleich, und die
Entscheidung, wer in Deckung ging und wer nicht, ergab sich logisch
aus der Anordnung der Trümmer und dem Weg, dem sie alle folgten.
Dann verschwanden die ersten Ameisen im Schatten und betraten das
Wrack, und die, die am weitesten entfernt in Deckung gegangen
waren, erhoben sich und folgten ihnen langsam.
Im Inneren des Wracks war die Temperatur erträglich, und statt
des blendenden Sonnenlichts erwartete sie Dunkelheit, die
angenehme Erinnerungen weckte. Sie benutzten Suchgeräte, denn
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ihre empfindlichen Fühler hätten die wenigen Minuten ungemildertes
Sonnenlicht nicht aushalten können, aber im Inneren gab es keine
Spur von Leben. Langsam verteilten sie sich und begannen damit,
das Wrack systematisch zu durchsuchen.
Es dauerte nicht lange, dann entdeckten sie den ersten Toten. Er
lag halb unter Maschinenteilen begraben und trug einen roten
Druckanzug. Es war ein Mensch, und obwohl ihre Anweisungen sie
darauf vorbereitet hatten, breitete sich Unruhe unter den Moroni-
Kriegern aus. Das Lastschiff konnte nur aus den Beständen der
Schwarzen Festung stammen, und es in Menschenhand zu wissen
war ein deutliches Zeichen dafür, wie der Krieg auf der Erde
verlaufen war.
Sie begannen damit, diesen und die beiden anderen Toten
freizulegen. Die Verstrebungen und Kabel konnten ihren Zangen
wenig Widerstand entgegensetzen, aber für die Maschinenteile
mußten sie Werkzeug benutzten. Diejenigen Krieger, die auf der
Erde ausgebrütet worden waren, empfanden vage Verwunderung bei
der Erkenntnis, daß sich die Menschen der Moroni-Technologie
bedient hatten. Es war beinahe Ironie, daß andererseits menschliche
Technologie den Absturz des Lastschiffes bewirkt hatte.
Die Trümmer boten wenig Aufschluß darüber, wie groß die
Besatzung des Lastschiffes gewesen war und ob es Überlebende
gegeben hatte. Dieser Teil der Moroni-Macht war seit Wochen
abgeschnitten gewesen von den Moroni, die auf der Erde
zurückgeblieben waren, oder den versprengten Resten der
Raumflotte, die der Vernichtung bei der Orbit-Station entgangen
waren. Es gab keinen Kontakt mehr dorthin, genauso wie die Gleiter
keinen Kontakt zu ihrem Herrn hatten, bis sie wieder zu ihm
zurückkehrten. Seit dem Angriff auf die Schwarze Festung hielten
sich die Moroni verborgen, und die ungewohnten Anweisungen
stürzten die Ameisen-Krieger in zunehmende Verunsicherung, soweit
sie von der Erde stammten. Die mondgeborenen Moroni zeigten
andere Reaktionen. Keiner von ihnen war zu bewußten Gedanken
fähig, denn sie entstammten einem früheren Entwicklungsstadium,
das weit davon entfernt war, selbständig handelnde Krieger oder gar
Inspektoren hervorzubringen. Ohne erdgeborene Krieger in ihrer
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Begleitung wären die anderen Ameisen trotz körperlicher
Überlegenheit zu keiner sinnvollen Handlung in der Lage gewesen.
Drei Inspektoren begleiteten den kleinen Trupp, und einer von
ihnen war den Kriegern in das Wrack gefolgt. Im Gegensatz zu ihnen
begriff er in einem Winkel seines zweckgerichteten Verstandes,
welcher Gefahr er sich im Sonnenlicht aussetzte, aber gegen die
Anweisungen, die ihn leiteten, war er machtlos. In fünfzehn Stunden
würden die Gleiter wieder den Rückflug antreten, und bis zu diesem
Zeitpunkt würden seine Körperfunktionen nicht erkennbar
beeinträchtigt werden. Trotzdem verspürte der Inspektor so etwas
wie Angst, nicht um seine eigene Unversehrtheit, sondern angesichts
der Erkenntnis, daß die Situation verzweifelt genug war, um sogar
ihn und die anderen beiden Inspektoren der Gefahr auszusetzen. Es
würde lange Zeit dauern, bis das Moronivolk hier wieder Inspektoren
hervorbringen konnte, und solange sie abgeschnitten waren von der
Erde und vom Transmitternetz, gab es keinen Ersatz für die wenigen
von ihnen, die aus der schwarzen Festung entkommen waren.
Eine stumme Warnung des Unterbewußtseins brachte den
Inspektor dazu, sich aus seinen halbbewußten Überlegungen zu
lösen. Er schwenkte den mächtigen Kopf und starrte auf zwei
Ameisenkrieger, die regungslos zwischen den Trümmerstücken
standen. Sie verharrten schon eine Weile dort. Er näherte sich
vorsichtig und erkannte an der kräftigen Statur der Ameisen, daß es
sich um mondgeborene Krieger handelte, die gebannt auf etwas am
Boden vor ihnen starrten. Dann umrundete er den Haufen von
Maschinenteilen, der ihm den Blick versperrte.
Die Heftigkeit seiner eigenen Reaktion überraschte den Inspektor
noch mehr als der Anblick. Er drängte die beiden Krieger beiseite
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